Wir haben lange mit dieser Entscheidung gerungen und sind
trotzdem froh, sie nun getroffen zu haben: Statt nach dem Iran weiter in die
Stan-Länder zu reisen, werden wir die letzten Wochen unserer Reise in der
Türkei und Südeuropa verbringen.
Für alle, die sich auf eine Karte und ein paar Fotos aus
Kirgistan gefreut haben, und auch für uns tut es uns leid. Aber durch die
einmonatige Verzögerung die uns das Iranvisum beschert hat und die wir zum
Glück in Georgien und Armenien genießen konnten, bleiben nach dem Iran „nur“
noch zehn Wochen, bis wir wieder in Deutschland sein wollten. Zehn Wochen für
über zehntausend Kilometer reine Fahrstrecke, ganz zu schweigen von den sechs
Ländern, die es bis Polen noch auf dem Weg zu entdecken gäbe.
Wir haben auf unserer Reise bisher immer genossen, Zeit zum
Entdecken zu haben, statt Kilometer machen zu müssen. Und wir wollen gern, dass
es auch bis zu unserer Rückkehr so bleiben kann. Die langen Strecken im Iran
haben uns daran erinnert, dass zwar die Hälfte der Zeit mittlerweile um ist,
aber die Hälfte der Kilometer noch nicht ansatzweise hinter uns liegt und dass
ein Tag im Auto zwar ganz schön sein kann, aber die Landschaften erst vor dem
inneren Auge verschwimmen und dann nach ein paar Tagen verschwunden sind. Die
Orte, die man mit den eigenen Füßen entdeckt, bleiben besser im Gedächtnis. Und
wir wollen uns lieber erinnern, wo wir gewesen sind, statt überall gewesen zu
sein. (Hach wie poetisch)
Dafür gibt’s ne Karte aus Italien.