Dienstag, 12. Mai 2015

Warum wir nach dem Iran wieder Richtung Heimat aufbrechen werden



Wir haben lange mit dieser Entscheidung gerungen und sind trotzdem froh, sie nun getroffen zu haben: Statt nach dem Iran weiter in die Stan-Länder zu reisen, werden wir die letzten Wochen unserer Reise in der Türkei und Südeuropa verbringen. 

Für alle, die sich auf eine Karte und ein paar Fotos aus Kirgistan gefreut haben, und auch für uns tut es uns leid. Aber durch die einmonatige Verzögerung die uns das Iranvisum beschert hat und die wir zum Glück in Georgien und Armenien genießen konnten, bleiben nach dem Iran „nur“ noch zehn Wochen, bis wir wieder in Deutschland sein wollten. Zehn Wochen für über zehntausend Kilometer reine Fahrstrecke, ganz zu schweigen von den sechs Ländern, die es bis Polen noch auf dem Weg zu entdecken gäbe.

Wir haben auf unserer Reise bisher immer genossen, Zeit zum Entdecken zu haben, statt Kilometer machen zu müssen. Und wir wollen gern, dass es auch bis zu unserer Rückkehr so bleiben kann. Die langen Strecken im Iran haben uns daran erinnert, dass zwar die Hälfte der Zeit mittlerweile um ist, aber die Hälfte der Kilometer noch nicht ansatzweise hinter uns liegt und dass ein Tag im Auto zwar ganz schön sein kann, aber die Landschaften erst vor dem inneren Auge verschwimmen und dann nach ein paar Tagen verschwunden sind. Die Orte, die man mit den eigenen Füßen entdeckt, bleiben besser im Gedächtnis. Und wir wollen uns lieber erinnern, wo wir gewesen sind, statt überall gewesen zu sein. (Hach wie poetisch)

Dafür gibt’s ne Karte aus Italien.