Mittwoch, 21. Januar 2015

Durch Transsilvanien ab in die Walachei

Rumänien empfing uns mit einer lockeren Grenzkontrolle und einem ersten Schlagloch auf der Straße. Wir hatten uns für den Tag viel zu viel Strecke vorgenommen und mussten nach Einbruch der Dunkelheit, nicht wirklich weit entfernt von der ungarisch-rumänischen Grenze, eine Übernachtung in einer Pension einlegen. Auch ohne unbeleuchtete Pferdefuhrwerke ist der Verkehr in Rumänien nicht immer einfach, riskante Überholmanöver, Transittrucker mit festen Zeitplänen, streunende Hunde, Schlaglöcher, regennasse Fahrbahn und Gegenverkehr ohne Abblendlichtfunktion werden auch von den kilometerlangen Dorfdurchfahrten, an denen 50 dransteht, mindestens 70 gefahren wird und wo dann vielleicht doch mal wer auf dem Zebrastreifen steht, nicht besser. Am Tag 2 unserer Rumänien-Durchreise haben wir es dank EU-Förderprojekten auf einer wunderbaren, gut die Hälfte der Strecke fertig bebauten, neuen Autobahn bis nach Bukarest geschafft und unseren Respekt gegenüber allen LKW-Fahrern gezollt, die regelmäßig durch Rümänien müssen.




Unsere (minimalen) Eindrücke von Transsilvanien: Rumänien ist ein armes Land. Die Häuser in den Dörfern sind winzig und brechen teilweise fast zusammen. Haufenweise Hunde streunen umher, machen aber einen friedlichen Eindruck. Die Friedhöfe und Kirchen sind voller Ikonen. Hinter der ungarischen Grenze verdient man sein Geld scheinbar mit Autowäschen, Geldwechsel oder Pensionen. Die Orte an den Bundesstraßen sind geprägt vom Transitverkehr. Aber es ist nicht alles arm und kaputt. Auch riesige alte Villen und neugemachte Häuser säumen die Straßen. Es finden sich kilometerlange Strecken ohne Schlaglöcher. Die ganze Strecke bis zur Hauptstadt, ein einziges EU-Projekt.



Bukarest ist voller neuer Läden, Banken, Bürogebäude und ein schönes Exemplar sozialistischer Bauweise; mit überdimensioniertem Parlamentspalast und einer vierspurigen Prachtstraße...

Sani auf / in dem Fahrradweg.
(Das Loch war schon vorher da.)
Die Ladenzeilen sind wohl um einiges moderne als man sie in Magdeburg zu Gesicht bekommen würde. (auch wenn das eigentlich kein echter Maßstab ist)  Bloß um die Häuser darüber muss man sich vielleicht manchmal sorgen.... : ) Und die Menschen sind freundlich und hilfsbereit und wechseln schnell und problemlos ins Englische.

Der Westen hat die Stadt auf unseren ersten Blick fest in der Hand, und jede gut sichtbare Fassade mit einem Werbeplakat überkleistert. Dass dahinter auch gewohnt wird, spielt scheinbar weniger eine Rolle.

Was ich noch hinzufügen sollte: Es war neblig und kalt. Aber der Schnee taut...

Parlamentspalast (oberes Ende nicht im Bild)